Donnerstag, 18. Dezember 2008

Der Weihnachtsbaumtransport









Es muss nicht immer das Auto sein, um den Weihnachtsbaum nach Hause zu schaffen. In Kopenhagen ist, wie es nicht anders zu erwarten war, das Fahrrad der ultimative Lastenesel.

Aber selbst ohne Fahrrad gibt es Alternativen zur Beförderung mit dem Auto.













Ok, falls der Weihnachtsbaum dieses Jahr etwas größer ausfallen sollte, stoßen oben gezeigte Transportvarianten dann doch an ihre Grenzen.

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Ein Tag nach dem "Geh Denken" 16.12.1944 - 16.12.2008








Es war für Siegen gestern sehr wichtig dem braunen faschistischen Sumpf eine sehr deutliche Antwort auf ihre versuchte Vereinnahmung eines Tages zu nehmen, der für Siegen eine sehr große Bedeutung hat. Mit über 3000 Menschen sind dem spontan gegründeten Bündnisses "Siegen für Demokratie" viele Menschen gefolgt. Damit haben wir es nicht zugelassen, dass Rechtextreme ohne Widerspruch durch unsere Stadt marschieren. Es darf nicht sein, dass dieses kranke Gedankengut eines nationalsozialistischen Terrorregimes, was zu der Bombardierung unserer Stadt vor 64 Jahren geführt hat, ohne deutliche Reaktion einer aufgeklärten Bevölkerung erneut versucht mit dumpfen Parolen in Siegen Platz einzunehmen.


"Siegen für Demokratie":
"Das werden wir nicht hinnehmen! Deshalb gehen wir auf unsere Straßen und Plätze, in unsere Kirche und in unser Theater und treten für eine starke wehrhafte Demokratie als Grundpfeiler unseres Zusammenlebens ein! Gegen Rassenhass und Fremdenfeindlichkeit!"

Bürgermeister Steffan Mues:
"Wir überlassen euch nicht die Straßen der Stadt, und wir überlassen euch nicht die Deutung unserer Geschichte."


Trotz dieser positiven Ausstrahlung einer absolut gewaltfreien Demonstration hätte ich mir ein noch größeres Interesse an dieser in Siegen bisher einmaligen Veranstaltung gewünscht. Was kann wichtiger sein, als einem ideologisch fehlgeleiteten Aufmarsch gegen unsere gelebte Demokratie in sehr deutlicher Form entgegen zu treten. Interesselosigkeit, Gleichgültigkeit, "was geht mich das denn an, ist doch alles halb so wild" ... Diese Form von Teilnahmslosigkeit ist mancherorts erschreckend. Quer durch alle Gesellschaftsschichten wird das Erbe eines langen friedlichen Prozesses ausgiebig gelebt und als total selbstverständlich angesehen. Egoismus, Gewissenlosigkeit, Selbstverliebtheit, unreflektierter Konsum, Rückzug aus der Jugendarbeit bilden das so gewährte Umfeld für ein langsames Unterwandern eines faschistischen Gedankengutes. Das rechtzeitige Einschreiten, das Eintreten für das Allgemeingut, der Schutz einer Demokratie, die unser heutiges Leben erst möglich macht, sollte auch in Siegen für deutlich mehr als 3000 Menschen wichtig sein.

Wir sollten diesen gestrigen Tag als Anfang für ein wachsames Miteinander schätzen und durch weitere Aufklärung und stetes Hinhören und Hinsehen diesem Haufen Rechtsradikaler ein dauerhaft starkes Gegensignal zu setzen.

"Geh Denken" muss jetzt im Alltag weiter gelebt werden.

Dienstag, 16. Dezember 2008

Geh Denken! - Flagge zeigen im Siegerland


















Heute ist es soweit. Wir Siegerländer haben die große Chance bei dem heutigen Aktionstag mit einem zahlreichen Erscheinen unserem Bekenntnis gegen Rassenhass und Fremdenfeindlichkeit in Siegen Ausdruck zu verleihen.

Quelle:
http://www.siegen.de/doc.cfm?seite=25&urlDoc=pfaddownloads/25downloads/Aufruf_GEH_DENKEN_16_12_2008.pdf

"Viele Siegenerinnen und Siegener gedenken am 16. Dezember 2008 der Opfer der Bombardierung vor 64 Jahren. Unsere Stadt wurde als Folge des vom nationalsozialistischen Terrorregime verursachten verbrecherischen Krieges zerstört. Viele unschuldige Menschen fanden den Tod. An die Opfer werden wir in friedlicher und würdevoller Weise erinnern. Heute, 75 Jahre später, marschieren wieder Anhänger der nationalsozialistischen Ideologie, drängen in die Parlamente, ergreifen "die Worte" und besetzen den öffentlichen Raum. Sie machen kein Geheimnis daraus, dass sie wieder genau so handeln würden wie damals. Die Abschaffung der Demokratie und die Demontage der Bürger- und Menschenrechte ist ihr erklärtes Ziel.

Das werden wir nicht hinnehmen! Deshalb gehen wir auf unsere Straßen und Plätze, in unsere Kirche und in unser Theater und treten für eine starke und wehrhafte Demokratie als Grundpfeiler unseres Zusammenlebens ein! Gegen Rassenhass und Fremdenfeindlichkeit!"

Das zerstörte Siegen im Dezember 1944

Die Oberstadt mit der Nikolaikirche:


















Nikolaikirche:


















Martinikirche:











Kölner Straße:












Unteres Schloss:











Kölner Straße (heute Karstadt):












Unteres Schloss:

Montag, 15. Dezember 2008

Stockholm - ein nachahmenswertes Beispiel














Bildquelle:
http://www.swedenvisitor.com/swedenvisitor/upload/images/vacation_package/scb-02/riddarholmen_stockholm_swedish_travel_and_tourism_council%C2%A9r_ryan.jpg


Quelle: http://www.nationaler-radverkehrsplan.de/neuigkeiten/news.php?id=2425

Seit 2004 läuft in der schwedischen Hauptstadt das Projekt "Stockholm Mobility". Zweck des Projektes ist es, den Einwohnern eine preiswerte, leistungsfähige und einfache Mobilität zu ermöglichen - bei gleichzeitiger Verbesserung der städtischen Lebensbedingungen.

Teil dieses Projektes wurde der 2006 begonnene Radfahrer-Test. Der Test richtete sich an Firmen in der Region und bot Hilfe beim Umstieg der dort Beschäftigten vom Auto auf das Fahrrad im Berufsverkehr an. Die Evaluation sollte zeigen, welchen Einfluss der Radfahrer-Test auf die Änderung des Mobilitätsverhaltens sowie auf Umwelt und Gesundheit hatte.

Durchführung:

Das Radfahrer-Test-Projekt wurde 2006 durchgeführt und hatte über 600 Teilnehmer.

Wie wurde ausgewertet:

Die Teilnehmer mussten vor dem Projekt einen Fragebogen ausfüllen.

Die Teilnehmer mussten während des Projektes wöchentlich einen Fragebogen ausfüllen.

Die Teilnehmer mussten vor dem Start und nach Ende des Projektes an einer Gesundheits-Untersuchung teilnehmen.

Die Ergebnisse des Radfahrer-Tests waren sehr positiv. Daran teilnehmende ehemalige Autofahrer stießen dabei - bei einer Rad-Kilometerleistung von 15 bis 30 km wöchentlich - im Schnitt 40 Kilogramm CO2 weniger aus und verloren außerdem rund 1 Kilogramm ihres Körpergewichts. Außerdem sparten sie pro Woche rund 160 Kronen (ca. 15 Euro).

Fazit:

Bei der Durchführung und Auswertung des Projekt wurde unter anderem festgestellt:

Viele Autofahrer nahmen am Test teil, um mehr über die ökonomischem Vorteile des Umstiegs zu erfahren (mehr Geld im Portemonnaie), aber auch über den Gesundheits-Gewinn, wenn vom Auto auf das Rad umgestiegen wird.

Mehr als die Hälfte der Autofahrer nannte als das wichtigstes Argument für einen Umstieg vom Auto auf das Fahrrad gesundheitsverbessernde Aspekte.

Der angebotene Gesundheits-Check war wichtigster Motivationsfaktor für eine Teilnahme an der Studie.

Im Durchschnitt verbesserten die Test-Teilnehmer ihre Fitness-Werte, waren weniger krank, sparten Geld und produzierten außerdem weniger CO2.

Eine gut koordinierte Projekt-Planung, bei der die Auswertung der erhobenen Daten schon frühzeitig einen hohen Stellenwert einnimmt, trägt maßgeblich zu einem erfolgreichen Studien-Projekt teil.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

"Geh Denken" - Am 16.12.2008 in Siegen








(Falls die verlinkte PDF-Info nicht dargestellt wird, kann der Inhalt dieser Datei in den beiden Grafiken am Ende des Textes eingesehen werden.)

"Geh Denken"


Aufruf des Bündnisses "Siegen für Demokratie"

Aus der Geschichte lernen - für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit

"Wir rufen alle Menschen - Junge und Alte, aus unserer Heimat, mit oder ohne deutschen Pass - auf, Rechtsextreme nicht ohne Widerspruch durch Siegen marschieren zu lassen!

Gerade weil wir als Demokratinnen und Demokraten das Recht auf freie Meinungsäußerung als hohes Gut schätzen, müssen wir uns denen entgegenstellen, die die unveräußerlichen Menschenrechte mit Füßen treten und die Demokratie beseitigen wollen. Dieser Entwicklung wollen wir am 16. Dezember 2008 mit unseren Aktionen aktiv begegnen.

Vor 75 Jahren ging in Deutschland die Demokratie unter. Mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, der Auflösung des Reichstags, der Verhaftung politischer Gegner und der Zerschlagung der Gewerkschaften und anderer freier Vereinigungen hatte sich die Macht der Nationalsozialisten unter den Augen und mit Hilfe der Deutschen bereits im März 1933 etabliert.

Die Reichspogromnacht, die Bücherverbrennungen, die Abschaffung der Bürger- und Menschenrechte sowie die systematische Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bürgerinnen und Bürger Deutschlands und Europas waren der Anfang einer Entwicklung, die mit dem Tod von Millionen Menschen im Zweiten Weltkrieg endete.

Viele Siegenerinnen und Siegener gedenken am 16. Dezember 2008 der Opfer der Bombardierung vor 64 Jahren. Unsere Stadt wurde als Folge des vom nationalsozialistischen Terrorregime verursachten verbrecherischen Krieges zerstört. Viele unschuldige Menschen fanden den Tod. An die Opfer werden wir in friedlicher und würdevoller Weise erinnern. Heute, 75 Jahre später, marschieren wieder Anhänger der nationalsozialistischen Ideologie, drängen in die Parlamente, ergreifen "die Worte" und besetzen den öffentlichen Raum. Sie machen kein Geheimnis daraus, dass sie wieder genau so handeln würden wie damals. Die Abschaffung der Demokratie und die Demontage der Bürger- und Menschenrechte ist ihr erklärtes Ziel.

Das werden wir nicht hinnehmen! Deshalb gehen wir auf unsere Straßen und Plätze, in unsere Kirche und in unser Theater und treten für eine starke und wehrhafte Demokratie als Grundpfeiler unseres Zusammenlebens ein! Gegen Rassenhass und Fremdenfeindlichkeit!

Alle Informationen zur Aktion "GEH DENKEN" am 16. Dezember 2008 erhalten Sie hier auf einen Blick ...."

Grafik - Aufruf Seite 1:

















Grafik - Aufruf Seite 2:

Dienstag, 9. Dezember 2008

Die "Zero Carbon" Karawane













"Der Klimawandel beschleunigt sich immer mehr, und trotzdem wird uns weiterhin erklärt, es gebe keine Alternativen zum kohlenstoffreichen Leben". Mit diesen Worten hat auf der Klimakonferenz in Poznan der Brite Chris Keene die Initiative "Zero Carbon Carawan" am Montag vorgestellt: "Es geht darum zu zeigen, dass sehr wohl Alternativen lebbar sind", so der Brite.

http://www.zerocarboncaravan.net/

The Zero Carbon Caravan (ZCC) will generate a mass movement of individuals and organisations to carry the message of action on climate change to the UNFCCC talks in Copenhagen (2009).
We are making our way to Copenhagen without using fossil fuel transportation. Along the route we'll connect with local groups to establish an itinerary of ‘zero carbon conferences’ to build momentum for zero carbon awareness.
The ZCC will act as a coordinating hub for other ‘caravanning’ groups, encouraging worldwide participation to demand of the UNFCCC our mission: ‘A zero carbon world, as fast as we can’.

(...siehe auch: http://climatecountdown.wordpress.com/ ...Countdown To Copenhagen)

Kommt mit dem Fahrrad. Kommt mit dem Sonnenmobil! Kommt mit dem Segelschiff! Kommt gerannt, geschwommen oder mit dem Segeldrachen. Kommt, aber kommt emissionsfrei", so Keenes Aufruf. Der Initiative gehe es nicht allein darum Alternativen aufzuzeigen, sondern auch noch erlebbar zu machen, dass diese Alternativen sich oft besser anfühlten, als das gegenwärtig gängige. "Wir wollen Karawanen organisieren, die nicht nur weiter ziehen, sondern auch ankommen".

Soll heißen: Wichtig sei, mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen, deren Gastfreundschaft zu genießen und zum Botschafter zu werden - für eine "Null-Kohlendioxid-Mobilität". Die Initiative sucht aber nicht nur "Mitbeweger", wie Keene betont: "Notwenig sind auch lokale Initiativen vor Ort, die Etappenziele werden wollen - und dies organisieren".

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Wenn es uns auch nicht möglich ist, von heute auf morgen einen großen Hebel umzulegen, so kann doch jeder von uns in kleinen Schritten, innerhalb seiner Möglichkeiten diesem "Zero Carbon Caravan" folgen.

Wir sehen uns !!!

Montag, 8. Dezember 2008

Regensburg - Ein Traum für Radfahrer













http://www.regensburg.de/

Regensburg hat neben einer absolut sehenswerten Altstadt, sie trägt die Auszeichnung UNESCO Welterbe zurecht, zu dieser Jahreszeit absolut reizvolle Weihnachtsmärkte, auch ein unglaublich ausgeprägtes Radwegenetz. Fast alle Straßen haben spezielle Radwegemarkierungen auf der Straße oder komplett separat angelegte Radwege. Da hat es mich auch nicht weiter gewundert, dass diese Infrastruktur von allen Einwohnerschichten, ob jung oder alt, ob Weiblein oder Männlein, gleichermaßen stark genutzt wird. Vor allen Geschäften und Einrichtungen stehen Fahrradständer zur Verfügung. Autos versucht man weitestgehend aus der Innenstadt fernzuhalten. Dadurch geht es innerstädtisch wesentlich ruhiger und entspannter zu. Ein im Vergleich zu Siegen geradezu preiswertes Busangebot verstärkt meinen positiven Eindruck von dieser schönen Stadt im Süden Deutschlands.

Um das Radfahren attraktiv und alternativ zu anderen Verkehrsmitteln zu gestalten, arbeiten die Stadtverwaltung, der Umweltschutz und die verschiedene Fahrradorganisationen eng miteinander zusammen. Die motorisierten Fortbewegungsmittel werden dabei nicht vernachlässigt, aber nicht wie in Siegen als das einzig Unterstützenswerte angesehen.
Selbst in den kleinsten Gassen wird in Regensburg ein rücksichtsvolles Miteinander zwischen Fußgänger und Radfahrer gelebt. In Siegen sucht man auch dies vergebens. Stattdessen werden die Radfahrer sowohl von den Straße als auch aus den Innenstadtbereichen bewusst ferngehalten. Selbst dort wo der "Hübbelbummler" sich alle 30 Minuten einen Weg durch die Fußgängerzonen bahnt sind Radfahrer per Verkehrsschild nicht gerne gesehen und werden mit Strafen belegt.

Ein stärkeres Bemühen der Siegener Behörden, um den bewussten Ausbau des Langsamverkehr sieht anders aus. Nach einer kleinen Pause, habe ich heute mein Rad wieder ausgepackt und war schon ein wenig überrascht, dass die meisten Radfahrer scheinbar schon in den Winterschlaf gegangen sind. Schade, wenn das Angebot schon nicht geboten wird, sollten wir als Radfahrer/innen die Nachfrage zumindest durch Präsenz steigern.


Wir sehen uns ?!