Donnerstag, 29. Juli 2010

Weniger Verkehrstote, aber mehr Fahrradunfälle













Zwar sinkt die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland kontinuierlich, aber die Zahl der Fahrradunfälle ist in den vergangenen zwölf Jahren um zwölf Prozent gestiegen. Dieses Warnschild weist Autofahrer in Moers vor dem Abbiegen auf Radfahrer hin.

Nie gab es weniger Verkehrstote als 2009, aber die Zahl der Fahrradunfälle steigt stetig an. Besonders gefährdet sind Kinder.

Die Zahl der Fahrradunfälle im Straßenverkehr ist in den vergangenen zwölf Jahren um zwölf Prozent gestiegen. Wie der Auto Club Europa (ACE) jetzt mitteilt, waren vergangenes Jahr 82.520 Radfahrer an Unfällen mit Personenschäden beteiligt, was rund 14 Prozent aller im Straßenverkehr Verletzten ausmacht.

Dabei ist der Anteil an schweren Radunglücken bei Kindern verhältnismäßig hoch: Jeder dritte im Straßenverkehr tödlich verunglückte Junge unter 15 Jahren war mit dem Fahrrad unterwegs. Die meisten Verletzten gab es in der Altersklasse zwischen 45 und 55 Jahre. Dabei waren Männer häufiger in schwere Unfälle verwickelt. Besonders gefährlich leben Rentner – jeder zweite auf dem Fahrrad tödlich Verunglückte war über 65 Jahre alt.
Rund 42 Prozent der schweren Unfälle wurden von den Radfahrern selbst verschuldet: Häufigste Ursache ist die falsche Straßenbenutzung (36%), gefolgt von falschem Abbiegen (16,2%) und Vorfahrtmissachtung (14,5%). Überproportional hoch ist die Zahl der berauschten Radler: Jeder achte Radfahrer, der 2009 in einen Unfall verwickelt war, war alkoholisiert oder hatte andere Rauschmittel genommen. Zum Vergleich: Bei den Pkw-Unfällen war jeder 22. auf Alkoholeinfluss zurück zu führen.

Bei der regionalen Verteilung der Unfälle gibt es starke Unterschiede: Besonders häufig kamen Radfahrer im Nordwesten der Bundesrepublik zu Schaden: In Bremen wurden 187 Radler pro 100.000 Einwohner verletzt oder getötet, in Berlin waren es 155. Deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 97 pro 100.000 Einwohner lagen auch die Opferzahlen in Hamburg und Schleswig-Holstein.

Relativ gering war die Gefahr, in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt zu werden, für Radfahrer in Rheinland-Pfalz und Hessen (je 64), Thüringen (56) und dem Saarland (51). Dort ist das Risiko, mit dem Rad zu Schaden zu kommen, weniger als ein Drittel so groß wie in Bremen.

Die Zahl der Verkehrstoten insgesamt ist mit 4152 indes auch 2009 weiter gesunken - im 18. Jahr in Folge. Der Höchststand von 21.332 Toten war 1970 erreicht worden - Anfang der neunziger Jahre gab es jedoch einen leichten, durch die Wiedervereinigung Deutschland bedingten Anstieg, seitdem sinkt die Zahl ununterbrochen.

Erster Kommentar zu diesem Artikel:

















Quelle:
http://www.welt.de

Originalmeldung unter www.ace-online.de

Fahrradunfälle - Eine Studie des ACE "Auto club Europa" (im Wortlaut)

Donnerstag, 22. Juli 2010

Im Zweifel für den Führerstorch

Prozess um "Thor Steinar"-Persiflage













(Sozialdemokrat Mathias Brodkorb, Mitbegründer von "Storch Heinar", muss sich vor Gericht gegen Vorwürfe der "Thor Steinar"-Firma Mediatex wehren: Das Unternehmen sieht sich in seinen Markenrechten verletzt und durch die Satire "verunglimpft".)

"Thor Steinar" ist ein beliebtes Modelabel in der rechtsextremen Szene - "Storch Heinar" die satirisch-tierische Antwort darauf. Jetzt ist eine Klage gegen die Persiflage-Figur faktisch gescheitert. Ein Nürnberger Richter zerpflückte die wesentlichen Vorwürfe gleich zu Prozessbeginn.

Nürnberg - Die Initiative "Endstation rechts" darf aller Voraussicht nach weiterhin T-Shirts mit der Satirefigur "Storch Heinar" verkaufen. Obwohl das Urteil erst am 11. August gesprochen wird, winkte der Vorsitzende Richter Horst Rottmann schon zu Prozessbeginn am Mittwoch in Nürnberg ab.













Die Kammer sehe weder bei der Optik noch beim Wortklang Verwechslungsgefahr. "Die Ähnlichkeit ist zu gering", sagte Rottmann und empfahl der "Thor Steinar"-Herstellerfirma Mediatex, ihre Unterlassungsklage gegen den Rostocker SPD-Landtagsabgeordneten Mathias Brodkorb fallenzulassen. Dieser steckt hinter der Persiflage "Storch Heinar". Mediatex ging auf die Forderung des Richters nicht ein und besteht auf einem Urteil. Aussicht auf Erfolg in den wesentlichen Punkten dürfte die Firma allerdings kaum mehr haben.

Darum geht es in dem Streit: Das Marken-Motiv von "Storch Heinar" ist ein zerrupfter sogenannter "Führerstorch" mit strengem Seitenscheitel und Hitlerbärtchen. Die Initiative "Endstation Rechts" aus Mecklenburg-Vorpommern, zu der Brodkorb gehört, vertreibt über das Internet Kleidungsstücke mit dem Motiv und finanziert mit den Erlösen nach eigenen Angaben ihre Aufklärungsarbeit über Rechtsextremismus. Die brandenburgische Firma Mediatex hingegen bedruckt die T-Shirts, Pullover und Sweatshirts ihrer Marke Thor Steinar mit Runen, Totenköpfen und altdeutschen Schriftzeichen. Ihre Mode wird häufig von Anhängern der rechtsextremen Szene getragen.

Quelle:
http://www.spiegel.de

Die Ursache ...



Mittwoch, 21. Juli 2010

Rechter Angriff auf den Führer-Storch





Das Fantasieprodukt „Storch Heinar“ ist erneut in den Focus des Klamottenherstellers "Thor Steiner" geraten. Das Label "Thor Steiner", vertrieben von der der Firma Mediatex, versorgt laut eigener Aussage absolut unwissentlich die rechtsextreme Szene mit Wiedererkennungsmode. Der brandenburgische Verfassungsschutz bezeichnet die Mode gar als "identitätsstiftendes Erkennungszeichen" der rechtsextremen Szene.

Ein missratener Vogel mit Seitenscheitel und Hitlerbart ziert die Kleidung der Marke Storch Heinar. Das in der rechten Szene beliebte Modelabel Thor Steinar fühlt sich schwer veräppelt und will den Vogel nun verbieten lassen. Heute beginnt der Prozess in Nürnberg.

Storch Heinar, ein schmächtiger Vogel mit, nun ja, wenig Verstand. Die anderen Störche hänseln ihn und rupfen ihm die Federn aus. Als wäre Heinar nicht schon genug geplagt, peinigt ihn auch noch eine Froschfleischunverträglichkeit. Die führt bei dem schmächtigen Kerlchen zu Krämpfen und übelriechenden Blähungen. Und so muss sich Heinar vor jeder Mahlzeit erneut die quälende Frage stellen: Mein Krampf oder kein Mampf.

Thor Steinar findet das Satire-Projekt natürlich weniger lustig - Rechtsextremismus und Humor vertragen sich ja bekanntermaßen wie Springerstiefel und Birkenstock-Sandale. Der jetzige Prozess ist übrigens nicht der erste Versuch, den debilen Vogel verschwinden zu lassen. Einen Tag nachdem das Satire-Projekt gestartet war, hatte das Unternehmen versucht, sich beim Deutschen Patent- und Markenamt die Rechte für Storch Heinar zu sichern. Doch die Anwälte von "Endstation Rechts" legten Widerspruch ein und bewahrten Thor Steinar so vor "Selbstverunglimpfung", wie Brodkorb es ausdrückt.

Ob der Storch nun weiterhin die rechtsextreme Szene auf die Schippe nehmen darf, muss das Gericht entscheiden. Doch egal, wie der Prozess ausgeht, "Endstation Rechts" wird den Kampf gegen Rechtsextremismus nicht so schnell aufgeben: "Wir werden uns schon etwas einfallen lassen, damit es auf jeden Fall irgendwie weiter geht", so Brodkorb mit einem Augenzwinkern.

Quelle: www.stern.de


Retter werden:

Raustreten zum Spendenappell - 3 Euro* für Führer Heinar!

Storch Heinar brennt die Designer-Hose. Oder besser gesagt: Führers Federboa steht in Flammen. Wie auch immer! Wer aufrecht kämpft, hat nicht nur Freunde. So auch wir: Die Firma „Thor Steinar“ hat unseren Klapperstorch Heinar aus „markenrechtlichen“ Gründen verklagt. Jetzt geht’s vor Gericht.

Weitere Infos zu der Anklage:

In eigener Sache: Thor Steinar verklagt Storch Heinar

Heinar, der Weltkriegsverliererbesieger




















Quelle:
http://www.storchheinar.de/
http://www.endstation-rechts.de/
http://www.spiegel.de/

Dienstag, 20. Juli 2010

Der Baum ist weg
















Gestern noch gemeckert und heute hat sich der Baum in Luft aufgelöst. Vielen Dank an alle an der Aktion beteiligten verantwortlichen und ausführenden Kräfte. Somit ist die A40 unter den Siegerländer Radwegen um eine kritische Stelle entschärft worden. Wenn man von städtischer Seite wie bereits mehrfach dargestellt, den Radverkehr in Siegen fördern will, müssen die Radwege und damit die Radfahrer/innen mehr in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Denn nur dort wo man gefahrlos und geschützt mit dem Rad fahren kann, werden auch bisher Unentschlossene die alternative Fortbewegung mehr und mehr in ihren Alltag integrieren.

Wir sehen uns ... !?

Montag, 19. Juli 2010

Instandhaltung des Siegener Radwegenetzes

Vor 5 Tagen fegte ein Gewittersturm über das Siegerland. Im Gegensatz zu einigen anderen Regionen in NRW hielt sich bei uns der angerichtete Schaden zum Glück in überschaubaren Grenzen. Falls einige Straßenabschnitte durch umgeknickte Bäume partiell nicht befahrbar waren, so war eine störungsfreie Fahrt für den motorisierten Verkehr innerhalb des darauffolgenden Tages komplett wieder hergestellt. Auf den Radwegen im Siegerland sind die abgebrochenen Äste noch heute zu sehen. Für Radfahrer sind diese Hindernisse zwar ärgerlich aber nicht überwindbar. Das Befahren dieser Wege mit Inliner ist jedoch bis heute nur eingeschränkt bis überhaupt nicht möglich. Die A40 unter den Radwegen im Siegerland ist an einer Passage selbst für Radfahrer nur bedingt befahrbar. Einige Äste die den Fahrweg komplett versperrten, haben Fußgänger und Radfahrer in Eigenregie bereits entfernt. Die Radwegeverantwortlichen der Stadt Siegen hoffen scheinbar auf die zeitnahe Verrottung der restlichen Biomasse und kümmern sich in keiner Weise um die Beseitigung des umgestürzten Baumes.




















Ein weiteres Ärgernis ist eine bis zum letzen Jahr noch wahrnehmbare Straßenkreuzungsmarkierung eines Radweges, die inzwischen so gut wie komplett verschwunden ist. Eine einzige Kontrollfahrt müsste diese Sicherheitslücke aufdecken.
Meine eigenen mehrfach an die betreffenden Stellen gerichteten Hinweise verpuffen seit Jahren im Leeren.

Besagter Kreuzungsabschnitt am 16.08.2008:
















Derselbe Kreuzungsabschnitt am 19.07.2010
















Auf der Homepage der Stadt Siegen klingt dies jedoch ganz anders:

„Die Förderung des Radverkehrs ist eine wichtige Aufgabe innerhalb der Verkehrsplanung der Stadt Siegen. Die Bedeutung des Fahrrades als alltägliches Verkehrsmittel ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Stadt Siegen bietet gute Voraussetzungen für den Radverkehr im Alltag und in der Freizeit.

Auch den Komfort und die Sicherheit der Radwege hat unser Fahrradbeauftragte stets im Blick. So werden beispielsweise Bordsteine abgesenkt, Markierungen aufgefrischt oder neu aufgetragen, Oberflächen von Radwegen erneuert und - wo es erforderlich ist - rot eingefärbt.“

Quelle:
http://www.siegen.de/standard/page.sys/453.htm

Wenn ich das lese, glaube ich täglich in einer anderen Stadt oder zu einer anderen Zeitepoche auf diesen Radwegen unterwegs zu sein.

Wir sehen uns ... !?

Donnerstag, 1. Juli 2010

Paris - Siegen 0:1



















Jetzt jammere ich schon über 3 Jahre lang über die Rücksichtslosigkeit der Siegener Autofahrer den gebeutelten und verschmähten Radfahrern gegenüber. Durch Zufall bin heute über ein Video im Blog http://radlustfrust.blogspot.com/ gestolpert. Dort hat ein franz. Radfahrer seine Erlebnisse im Verkehrswahnsinn von Paris ein Jahr lang mit einer Onboardkamera aufgezeichnet und zu einem kleinen Film zusammengeschnitten. Dabei nutzt der Radfahrer sogar meist die angelegten Radverkehrsanlagen, was seine Überlebenschance aber nicht deutlich verbessert.

Das Video zeigt in 8 Minuten die fortwährende Bedrohung eines Radfahrers im Pariser Straßenverkehr. Bei mir löste es anschließend einen nicht mehr enden wollenden Dank aus, doch in Siegen Fahrrad fahren zu dürfen. ABER Ihr lieben motorisierten Verkehrsteilnehmer im Siegerland, damit will ich Euch keinen Persilschein für Euer oft verachtendes Verhalten mir gegenüber ausstellen. Vielmehr soll dies ein Appell sein, Eurer manchmal rücksichtsloses und gedankenloses Verhalten den schwächeren Verkehrsteilnehmern gegenüber zu überdenken. Denn wer will schon PARISER-Verhältnisse bei uns auf der Straße.

Angles Mort

Montag, 21. Juni 2010

Meilenstein 10.000 km – Mit dem Rad zur Arbeit

Im Sommer 2007 habe ich begonnen, regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Inzwischen habe ich mich mit den nicht gerade unterstützenden Rahmenbedingungen der Stadt Siegen arrangiert und nehme die fahrradunfreundliche Behandlung in Kauf, um für mich etwas Gutes zu tun. Heute habe ich einen weiteren Meilenstein, die 10.000km Marke, „geknackt“.


Ein kurzes Resümee: In den vergangenen 3 Jahren hat sich an der Verbesserung der Infrastruktur für den Langsamverkehr in Siegen nichts, absolut nichts getan. Ok, es sind einige Verbotsschilder mehr aufgestellt worden, um Fahrradfahrer/innen aus der Stadtmitte zu verbannen. Die Möglichkeiten Fahrräder sicher abzustellen, um anschließend einzukaufen, tendieren gegen „nicht vorhanden“. Fahrradschutzstreifen sind ebenfalls so gut wie nicht vorhanden. Dort wo sie markiert sind, dürfen sie unter Duldung der Stadt Siegen und der örtlichen Polizeibehörde zugeparkt werden. Markierungen zur Sicherung eines straßenkreuzenden Radweges werden nicht erneuert. Die Radwegeverantwortlichen der Stadt Siegen machen einen verdammt guten Job. Sie sparen Geld. Dieses Geld steckt man in Siegen lieber in andere Verkehrsobjekte, anstatt kleine Anreize für die Nutzung eines umweltfreundlichen und gesunden Fortbewegungsmittels zu schaffen. Immerhin baut die Gemeinde Wilnsdorf zur Zeit zwischen Rinsdorf und Si-Eisern einen kombinierten Fußgänger/Radweg, um auf diesem Streckenabschnitt zu einem Sicherheitsplus beizutragen.

Trotz steigender Benzinpreise, trotz des wachsenden Bewusstseins etwas für die Gesundheit tun zu müssen, habe ich den Eindruck, dass in den letzten 3 Jahren der regelmäßige Fahrradverkehr in der Region nicht zugenommen hat. Fahrräder müssen vorhanden sein, denn wenn am 4. Juli 2010 im Siegtal erneut über 120 km Straßen komplett für den Autoverkehr gesperrt werden, sind auf diesem Abschnitt zwischen der Siegquelle bis Au bis zu 100.000 Radfahrer/innen unterwegs.

Quelle: Natur und Kultur – Das Siegtal
http://www.siegtal.com/index.php?id=6

Wir sehen uns ... !?

Mittwoch, 16. Juni 2010

Dresden – Siegen 1:0










Ich war kürzlich in Dresden. Während des Stadtbummels ist mir so ganz nebenbei noch etwas aufgefallen: In der gesamten Innenstadt, in den Fußgängerstraßen, auf allen Plätzen rund um den Zwinger, die Semperoper, die Frauenkirche (incl. Pragerstraße – DIE Einkaufs- und Shoppingallee Dresdens) gibt es keine Verbotsschilder für Fahrradfahrer. Fußgänger und Radfahrer teilen sich eine gemeinsame autofreie Zone (Langsamverkehr) und kommen prächtig, ganz ohne Reglementierung miteinander aus.

Dagegen wird in Siegen jede aufkommende Pflanze eines umweltfreundlichen Fortbewegungsmittels mit Verboten torpediert. Fast der komplette autofreie Bereich in der Siegener Unterstadt ist per Verbotsschilder auch fahrradfrei. Auch auf der Anbindung zur Oberstadt ist das Fahrradfahren strengsten untersagt. „Siegen pulsiert“ ... toll Herr Bürgermeister Mues, genauso habe ich mir das nicht vorgestellt.


Gruß

Einer, der in Siegen vom Verkehr „bedrohten“ und „ausgeschlossenen“ Fahrradfahrer