Donnerstag, 22. Juli 2010

Im Zweifel für den Führerstorch

Prozess um "Thor Steinar"-Persiflage













(Sozialdemokrat Mathias Brodkorb, Mitbegründer von "Storch Heinar", muss sich vor Gericht gegen Vorwürfe der "Thor Steinar"-Firma Mediatex wehren: Das Unternehmen sieht sich in seinen Markenrechten verletzt und durch die Satire "verunglimpft".)

"Thor Steinar" ist ein beliebtes Modelabel in der rechtsextremen Szene - "Storch Heinar" die satirisch-tierische Antwort darauf. Jetzt ist eine Klage gegen die Persiflage-Figur faktisch gescheitert. Ein Nürnberger Richter zerpflückte die wesentlichen Vorwürfe gleich zu Prozessbeginn.

Nürnberg - Die Initiative "Endstation rechts" darf aller Voraussicht nach weiterhin T-Shirts mit der Satirefigur "Storch Heinar" verkaufen. Obwohl das Urteil erst am 11. August gesprochen wird, winkte der Vorsitzende Richter Horst Rottmann schon zu Prozessbeginn am Mittwoch in Nürnberg ab.













Die Kammer sehe weder bei der Optik noch beim Wortklang Verwechslungsgefahr. "Die Ähnlichkeit ist zu gering", sagte Rottmann und empfahl der "Thor Steinar"-Herstellerfirma Mediatex, ihre Unterlassungsklage gegen den Rostocker SPD-Landtagsabgeordneten Mathias Brodkorb fallenzulassen. Dieser steckt hinter der Persiflage "Storch Heinar". Mediatex ging auf die Forderung des Richters nicht ein und besteht auf einem Urteil. Aussicht auf Erfolg in den wesentlichen Punkten dürfte die Firma allerdings kaum mehr haben.

Darum geht es in dem Streit: Das Marken-Motiv von "Storch Heinar" ist ein zerrupfter sogenannter "Führerstorch" mit strengem Seitenscheitel und Hitlerbärtchen. Die Initiative "Endstation Rechts" aus Mecklenburg-Vorpommern, zu der Brodkorb gehört, vertreibt über das Internet Kleidungsstücke mit dem Motiv und finanziert mit den Erlösen nach eigenen Angaben ihre Aufklärungsarbeit über Rechtsextremismus. Die brandenburgische Firma Mediatex hingegen bedruckt die T-Shirts, Pullover und Sweatshirts ihrer Marke Thor Steinar mit Runen, Totenköpfen und altdeutschen Schriftzeichen. Ihre Mode wird häufig von Anhängern der rechtsextremen Szene getragen.

Quelle:
http://www.spiegel.de

Die Ursache ...



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