Dieser Blog mag momentan ein wenig politiklastig sein, aber irgendwie habe ich ein Problem mit dem neuen "Grünen" Steuermodell und der Einsortierung eines Ehepaares mit Kinder (im Volksmund "Familie"), mit einem gemeinsamen Brutto-Verdienst von knapp über 60.000 in die 10 %-Gruppe der Reichen in Deutschland. Denn genau die sollen jetzt unter anderem zu der lang ersehnten Steuergerechtigkeit zu Gunsten der anderen 90% der Gesamtbevölkerung Deutschlands beitragen.
"Hallo ?????"
Die frühere Grüne Steuerexpertin Christine Scheel warnt:
"Dem Steuerkonzept der Grünen fehle 'leider die Gesamtsicht' " ... Sie hält das neue Parteiprogramm für „brandgefährlich“. Alles zusammen genommen könne es „durchaus passieren, dass eine Familie mit einem Einkommen von 60 000 bis 70 000 Euro mehr belastet wird als ein Alleinstehender“, sagte sie dem „Handelsblatt“.
Institut der deutschen Wirtschaft:
Besonders misslich für Ehepaare: Ihren Splittingvorteil wollen die Grünen abschaffen. Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) belastet das grüne Steuerkonzept Verheiratete, bei denen nur ein Partner verdient, von einem Monatseinkommen von 5300 Euro an. Nach Berechnungen des Karl-Bräuer-Instituts bedeutet steigt die monatliche Steuerlast bereits ab einem gemeinsamen monatlichen Bruttoeinkommen von 6200 Euro um 116 Euro – im Monat. Bei 8000 Euro Haushaltsbrutto fehlen gegenüber dem heutigen Tarif es schon 301 Euro in der Familienkasse.
Karl-Bräuer-Instituts des Bundes der Steuerzahler:
Nach Berechnungen des Karl-Bräuer-Instituts des Bundes der Steuerzahler werden Angestellte mit einem jährlichen Bruttoeinkommen bis zu 60 000 Euro tatsächlich geringfügig entlastet. Allerdings um maximal 153 Euro im Jahr (s. Tabelle). Dagegen schlägt die Ökopartei oberhalb dieser Marke rigoros zu: Bei 80 000 Euro Bruttoeinkommen steigt die Steuerlast bereits um 1000 Euro gegenüber dem bisherigen Tarif, wer 100 000 Euro verdient, muss bereits 2899 Euro mehr berappen.
Quelle: Focus.de
Das "Grüne" Steuermodell 2013:
Das "Rote" Steuermodell 2013:
Quelle: Focus.de
Der grüne Millionär bleibt die Ausnahme
Auch das ist eher Moral-Floristik als soziologisch belastbare Wahrheit. Die Anhänger der Grünen sind überdurchschnittlich wohlhabend, aber damit gehören sie noch nicht automatisch zu den Vielverdienern, wie die Reichen jetzt heißen - das weiß die Parteispitze genau. Wenn Jakob Augstein sich für die grünen Pläne begeistert ("Endlich Steuererhöhungen!"), dann riskiert er eigenes Geld. Leider ist der grüne Millionär bis heute die Ausnahme.
Der typische Grünen-Wähler lebt nicht in der freien Wirtschaft, sondern im Staatsdienst, und da wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Das Jahresbruttogehalt eines Studienrats mit Familie in Hessen beträgt in der mittleren Einkommensgruppe rund 53.000 Euro, das eines C3-Professors 56.000 und das eines Richters oder Oberstaatsanwalts 62.000 Euro. Man mag es für Zufall halten, dass die Einkommensgrenze, ab der die Grünen nun die Steuern erhöhen wollen, bei 60.000 Euro beginnt, also ziemlich genau da, wo bei vielen Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst das Gehalt aufhört. In jedem Fall wird die Mehrheit der Anhänger von der Anhebung des Spitzensteuersatzes weitgehend verschont bleiben.
Quelle: Spiegel.de
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