So weit, so gut? Leider bezieht sich diese Einrichtung lediglich auf das Aufstellen von Durchfahrtverbotsschilder und der notwendigen Umleitungsbeschilderung. Denn falls der geneigte Fahrradfahrer jetzt davon ausgeht, dass man ihm auf dieser Umleitungspassage z.B. eine unterstützende Überquerungshilfen für Hochbordsteinkanten anbietet, dann hat er wohl noch nie mit der in Siegen deutlich ausgeprägten, fehlenden Unterstützung für Radfahrer Bekanntschaft gemacht.
Wenn man nun bedenkt, dass sich die Stadt Siegen laut Maßnahmenkatalog des aktuellen „Integrierten Klimakonzeptes" mittelfristig um die Aufnahme in die "AGFS - Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW" bemüht, dann liegen wohl erneut Anspruch und Wirklichkeit sehr weit auseinander.
Hochbordsteine auf beiden Seiten der Hallenbadzufahrt / Radfahr-Umleitung:
Morgens um 7:15 Uhr ist diese Umgehung oftmals noch gesperrt:
Will man die Radfahrer schützen oder versucht man uns erneut aus dem Revier der anderen Verkehrsteilnehmer zu verdrängen? Wenn man uns etwas Gutes tun möchte, dann genügt es nicht nur entsprechende Verbotsschilder aufzustellen. Ein E-Rollstuhlfahrer musste gestern komplett durch die Baustelle fahren, weil er die Hochbordsteine ohne fremde Hilfe nicht überwinden konnte. Durchdachte Barrierefreiheit und Inklusion sieht anders aus.
...ergänzende "Momente" meines Radfahreralltags auf der Strecke nach Si-Weidenau:
Durch den VDSL-Ausbau in Siegen muss man auch auf Radwegen mit regelmäßigem Baustellenverkehr rechnen. Dieser lässt schon mal das eine oder andere wackelige Vermächtnis zurück:
Gestern kam mir im Verlauf dieses kombinierten Fußgänger-/Radweges ein aus der Eintracht kommender, mit überhöhter Geschwindigkeit fahrender Mitarbeiterbus der ausführenden Firma entgegen. Nur mit einem beherzten Ausweichen auf den Grünstreifen konnten sich einige Läufer in Sicherheit bringen. Dieser Abschnitt wird von dieser Firma oft als Abkürzung in Richtung Industriegebiet "Schemscheid" genutzt. Da in diesem Bereich zunehmend kleine und große Erholungssuchende unterwegs sind, muss von allen "Verkehrsteilnehmer" eine entsprechende Rücksichtnahme gelebt werden.
Auf der Weiterfahrt wird dieser Radweg im Bereich des Lockschuppens seit Wochen regelmäßig als Parkfläche genutzt:
Vor geraumer Zeit hatte ich diesen Blog eingestellt. Auch wenn er nicht zu einer wahrnehmbaren Verbesserung der Situation für Radfahrer in Siegen und Wilnsdorf beiträgt, so werde ich an dieser Stelle zukünftig wieder von meinen Erlebnissen als "Zweiradpendler" berichten.
Einige, leider regelmäßige Erlebnisse auf meiner Fahrt zur Arbeit:
- PKW und LKW befahren durchgängig den Schutzstreifen in Eiserfeld
- rasende parkplatzsuchende Berufsschüler auf der "Fahrradstraße" unter der HTS (im Straßenverlauf "An der Unterführung")
- Fahrradwege und Schutzstreifen werden als Parkplatz benutzt
- bewusstes oder unbewusstes Vorfahrtnehmen von motorisierten Verkehrsteilnehmer
(ich fahre grundsätzlich nur noch mit Licht, leider meist ohne Wirkung)
- kein Einhalten des Mindestabstandes beim Überholen mit oder ohne Gegenverkehr
- Queren der Fahrbahn von Autos und Fußgänger ohne auf den Radverkehr zu achten
- schlechte Straßenbeläge und Schlaglöcher besonders im Straßenrandbereich
1 Kommentar:
oha, das muss ich ausnutzen und heute mal über die Eiserfelder Hauptstraße radeln!
Kann mir ja gar nicht vorstellen dass die da Radfahrverbotsschilder aufgestellt haben, geht ja mal gar nicht!
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