Alle, fast alle Parteien der Gemeinde Wilnsdorf sagen:
Die mehrheitlichen, sachlichen Argumente des Wilnsdorfer Rates für das gemeinsame "NEIN" zu dem Erhalt aller Grundschulen in Wilnsdorf.
So eindeutig einig war sich der Wilnsdorfer Rat in der Vergangenheit selten, aber hier soll zum Wohle der Kinder und zur langfristigen Sicherheit eines qualifizierten Unterrichtes und nicht für die Begehrlichkeiten einiger Weniger entschieden werden.
SPD Wilnsdorf sagt NEIN:
"Mit einer NEIN-Stimme können Sie eine hochwertige Schulbildung gewährleisten
Leider gibt es nicht pro Klasse, sondern nur pro ca. 23 Schüler einen Lehrer. Wenn also alle Schulen deutlich unter 23 Kinder pro Klasse haben, gibt es zu wenige Lehrerstellen. Bereits letztes Jahr gab es für 7 Schulen nur 6 Lehrer. Solche Probleme wird es zukünftig noch öfter geben. Die Schulen können deswegen kaum noch Förderunterricht anbieten oder sonstige Zusatzangebote ermöglichen. Wenn Lehrer krank werden, gibt es kaum Ersatz.
Mit einer NEIN-Stimme können Sie Verlässlichkeit und Planungssicherheit geben
Seit zwei Jahren müssen die Eltern der einzuschulenden Kinder bangen, ob diese überhaupt einen Platz an ihrer Grundschule bekommen.
Mit einer NEIN-Stimme können Kinder aus einem Dorf auch in eine Schule gehen
Bereits jetzt muss ein Teil der Kinder aus Wilnsdorf und Rinsdorf nach Wilden fahren, um diesen Standort „aufzufüllen“. Da die drei kleinen Schulen Kinder von auswärts zum „Auffüllen“ brauchen, droht dieses Zerreißen von Dörfern noch weiteren Ortschaften.
Mit einer NEIN-Stimme gibt es gleiche Chancen für alle Kinder
Derzeit gibt es in der Gemeinde Wilnsdorf Klassen mit 15 Kindern und Klassen mit 30 Kindern. Das ist nicht gerecht. Hat das Bürgerbegehren Erfolg, wird dieses Ungleichgewicht noch häufiger auftreten."
Quelle: SPD Wilnsdorf
CDU Wilnsdorf sagt NEIN:
Die Einschulungszahlen:
Die neuen 4 Standorte mit den entsprechenden Vorteilen:
Quelle: CDU Wilnsdorf
Die Grünen in Wilnsdorf sagen NEIN:
"Grundschullandschaft: Klare Position
Die Grundschullandschaft der Gemeinde Wilnsdorf hat stürmische Monate hinter sich, geprägt von Unsicherheit für Eltern und ihre Kinder, welche Konsequenzen der demografische Faktor in ihrem Ortsteil für den Grundschulbesuch verursacht. Die entstandenen Emotionen ließen die Politik zögern, Lösungsmöglichkeiten, wie es mit den Grundschulen in der Gemeinde weitergehen soll, zu diskutieren und zu beschließen. Zeit sollte gewonnen werden. Die Wilnsdorfer Grünen haben sich in den vergangenen Monaten die Reaktionen aus den betroffenen Ortsteilen angesehen, deren Argumentationen gelesen und über Lösungen diskutiert.
In den Sitzungen des „Runden Tisches“ konnten Schulleitungen und Schulpflegschaften ihre Positionen zu notwendigen Veränderungen darlegen. Zu konkreten Vorschlägen kam es nicht. Folgende Aussagen aus diesem Gesprächskreis wurden von den Antragsstellern berücksichtigt:
- Eine dauerhafte Lösung ist anzustreben, damit Eltern Planungssicherheit haben.
- Eine nachvollziehbare und begründete Gesamtlösung wäre für Eltern akzeptabel.
- Nach Abwägung von Vor- und Nachteilen der gegenwärtigen Situationen an den beiden Verbundschulen erscheint eine größere Lösung sinnvoll.
- Jahrgangsübergreifender Unterricht wird zum größten Teil abgelehnt.
Mit den vorliegenden Beschlussvorschlägen soll die Grundschullandschaft der Gemeinde zukunftssicher werden. Sie orientieren sich am Interesse der Gesamtgemeinde, allen Grundschulkindern eine bestmögliche Bildung zu geben.
Nach unserer Meinung sollte es in der Gemeinde Wilnsdorf zukünftig zwei einzügige und zwei zweizügige Grundschulen geben.
Die Schule in Wilnsdorf wird zweizügig und die Grundschule in Wilgersdorf bleibt einzügig.
Es ergeben sich dann zwei Möglichkeiten:
Die Schule in Niederdielfen wird zweizügig, dann müsste die Grundschule Rudersdorf einzügig werden oder umgekehrt.
Damit einer der Vorschläge umgesetzt werden kann, muss beschlossen werden, dass die Grundschule Anzhausen aufgelöst wird und ausläuft und die Teilstandorte Obersdorf und Wilden geschlossen werden.
Die Schule in Wilnsdorf würde von den Kindern aus Obersdorf, Rinsdorf, Wilnsdorf und Wilden besucht.
Würde die Grundschule in Niederdielfen zweizügig, nähme sie die Kinder aus Anzhausen, Flammersbach, Nieder- und Oberdielfen auf. Würde die Grundschule in Rudersdorf zweizügig, würden dort neben den Kindern aus Rudersdorf und Gernsdorf die Kinder aus Flammersbach und Anzhausen unterrichtet.
Diese Vorschläge haben folgende Vorteile:
- Sichere Zweizügigkeit in den kommenden Schuljahren bis 2018 ist für die Grundschulen in Wilnsdorf und in Niederdielfen bzw. Rudersdorf gewährleistet.
- Geringe Schwankungen bei den Schülerzahlen können aufgefangen werden und erfordern im vorhersehbaren Zeitraum keine neuerlichen schulorganisatorischen Maßnahmen.
- Alle Kinder eines Ortsteils besuchen zusammen eine Grundschule.
- Kein Kind muss abgewiesen werden.
- Kein Kind muss je nach Bedarf zum Ausgleich von Klassenstärken von einem Schulstandort zum anderen geschoben werden.
- Die Standorte sind vom Raumprogramm für Zweizügigkeit ausgelegt.
- Die den Schulen zustehenden Lehrerstellen stabilisieren die Unterrichtsversorgung. Bei Zweizügigkeit werden Verbesserungen z. B. für Individuelle Fördermaßnahmen, für die Nutzung von Lehrerstunden, für eine Ausweitung des Bildungsangebotes und für einen besser zu planenden Vertretungsunterricht möglich.
- Die Organisation des Schulbetriebs wird erleichtert und verbessert. Belastungen des Lehrpersonals werden reduziert und deren pädagogische Arbeit profitiert.
- Die Schulwege sind in Länge und Dauer zumutbar.
- Kein kleiner Standort kann sich auf Kosten anderer einen Vorteil verschaffen.
- Einsparpotenziale im Betrieb der vier Schulen gegenüber dem jetzigen Status Quo sind gegeben, müssen aber mit den Mehrkosten im Schülertransport verrechnet werden.
- Alle Kinder können ohne Schülerspezialverkehr die Schulen erreichen.
Zu bedenken ist:
- Da der Klassenfrequenzrichtwert bei Zweizügigkeit im Zeitraum bis 2018 in jedem Jahr unterschritten wird, ist die Grundschule in Niederdielfen auf die Solidarität der anderen drei Grundschulen angewiesen, weil Lehrerstunden fehlen.
- Bei Zweizügigkeit der Grundschule Rudersdorf wird dem Klassenfrequenzrichtwert von zukünftig 22,5 vermehrt Rechnung getragen.
- Ein Ausgleich von Lehrerstunden zwischen den vier Schulen ist nur im geringem Umfange nötig.
Ekkehard Blume"
Quelle: Die Grünen, Wilnsdorf
Nachtrag und Position einer Splitterpartei:
FDP Wilnsdorf
Am Rande sei noch erwähnt, dass sich die FDP Wilnsdorf für den Erhalt aller 6 Grundschulstandorte einsetzt. Aber solange Mitglieder der Wilnsdorfer FDP-Parteispitze ganze Ortsteile in ihrem eigenen, egoistischen Interesse dazu aufrufen, ihre Kinder nicht in der Gemeinde Wilnsdorf sondern in Siegener Grundschulen anzumelden und so selbst massiv zu der Misere an den Wilnsdorfer Grundschulen beitragen, bleibt diese Haltung erneut so isoliert wie es so oft bei dieser Partei zu beobachten ist.
Infos:
Der Bürgerbrief der Gemeinde Wilnsdorf steht hier zum download zur Verfügung
CDU Wilnsdorf : "Unsere Gemeinde" mit dem Thema "Grundschulen in Wilnsdorf" zum download
SPD Wilnsdorf:
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