Donnerstag, 28. Februar 2013

Umweltzone für die Stadt Siegen


"Siegen. Nachdem es die Umweltzonen in vielen Ballungszentren schon länger gibt, muss nun wohl auch die Stadt Siegen eine solche einrichten.

ch - Autos mit hohem Schadstoffausstoß oder Fahrzeuge ohne Katalysator - für sie könnte in der Siegener Innenstadt bald ein Fahrverbot gelten: Die Bezirksregierung in Arnsberg hat die Überarbeitung des aktuell gültigen Luftreinhaltplanes der Krönchenstadt initiiert, gemeinsam mit der Stadtverwaltung wird in einer Arbeitsgruppe derzeit ein Maßnahmenpaket geschnürt, um die Luft von Feinstaub und Stickstoffoxid zu entlasten. Eine der 20 Maßnahmen: die Errichtung einer Umweltzone. Wenn die Vorarbeiten noch bis zum Herbst erledigt werden, der Rat der Stadt Siegen die Zone beschließt, der aktualisierte Luftreinhalteplan offen gelegt worden ist und die Bezirksregierung ihn bis zum Jahresende veröffentlicht hat, dann könnten ab Januar 2014 Schadstoff-Sünder aus den Tälern der Krönchenstadt verbannt werden. Nur noch Autos mit einer gelben Umweltplakette sollen zunächst über die Koblenzer Straße, die Frankfurter Straße, die Freudenberger Straße oder über die Hagener bzw. Weidenauer Straße ins Stadtinnere gelassen werden. Ab Mitte 2015 werden vermutlich nur noch Autos mit der grünen Plakette in die Innenstadt dürfen.

90 Prozent der heimischen Autos haben grüne Plakette

Ohne die Plaketten droht Autofahrern ein Bußgeld in Höhe von 40 Euro sowie ein Punkt in der Flensburger Verkehrssünderkartei. Benziner mit geregeltem Katalysator sowie Diesel mit Rußpartikelfilter sollten keine Probleme haben. Ausnahmen gibt es u. a. für bestimmte Fahrzeugklassen wie Motorräder und landwirtschaftliche Fahrzeuge. "Das Thema verliert seinen Schrecken, wenn man bedenkt, dass bereits 90 Prozent der in Siegen zugelassenen Fahrzeuge eine grüne Plakette auf der Windschutzscheibe haben oder aber ihnen die Plakette aufgrund der technischen Voraussetzungen zusteht", betonte Dr. Bernhard Kraft im Gespräch mit der SZ."

Quelle: Siegener Zeitung vom 28.02.2013

Noch im Juni 2011 hieß es aus dem Munde der Siegener Verantwortlichen zu diesem Thema:


  

„Die Umweltzone ist unser letztes Mittel“

"Siegen  Bezirksregierung will Schadstoff-Sünder von den Hauptverkehrsachsen in den Tälern der Krönchenstadt verbannen

Kommt das Sperrgebiet, werden vermutlich ab Mitte 2015 nur noch Autos mit der grünen Plakette in die Innenstadt dürfen.
ch  ■  Autos mit hohem Schadstoffausstoß oder Fahrzeuge ohne Katalysator – für sie könnte in der Siegener Innenstadt bald ein Fahrverbot gelten: Die Bezirksregierung in Arnsberg hat die Überarbeitung des aktuell gültigen Luftreinhaltplanes der Krönchenstadt initiiert, gemeinsam mit der Stadtverwaltung wird in einer Arbeitsgruppe derzeit ein Maßnahmenpaket geschnürt, um die Luft von Feinstaub und Stickstoffoxid zu entlasten. Eine der 20 Maßnahmen: die Errichtung einer Umweltzone. Wenn die Vorarbeiten noch bis zum Herbst erledigt werden, der Rat der Stadt Siegen die Zone beschließt, der aktualisierte Luftreinhalteplan offen gelegt worden ist und die Bezirksregierung ihn bis zum Jahresende veröffentlicht hat, dann könnten ab Januar 2014 Schadstoff-Sünder aus den Tälern der Krönchenstadt verbannt werden. Nur noch Autos mit einer gelben Umweltplakette sollen zunächst über die Koblenzer Straße, die Frankfurterstraße, die Freudenbergerstraße oder über die Hagener- bzw. Weidenauer Straße ins Stadtinnere gelassen werden. Ab Mitte 2015 werden vermutlich nur noch Autos mit der grünen Plakette in die Innenstadt dürfen.
Ohne die Plaketten droht Autofahrern ein Bußgeld in Höhe von 40 Euro sowie ein Punkt in der Flensburger Verkehrssünderkartei. Benziner mit geregeltem Katalysator sowie Diesel mit Rußpartikelfilter sollten keine Probleme haben. Ausnahmen gibt es u. a. für bestimmte Fahrzeugklassen wie Motorräder und landwirtschaftliche Fahrzeuge. „Das Thema verliert seinen Schrecken, wenn man bedenkt, dass bereits 90 Prozent der in Siegen zugelassenen Fahrzeuge eine grüne Plakette auf der Windschutzscheibe haben oder aber ihnen die Plakette aufgrund der technischen Voraussetzungen zusteht“, betonte Dr. Bernhard Kraft im Gespräch mit der SZ.
Die Umweltzone sei „im Kampf für eine saubere Luft in der Innenstadt unser letztes Mittel“, so der Leiter der Siegener Umweltabteilung weiter, der erklärte, dass die Stadt auf besagte Initiative der Bezirksregierung hin schlicht und einfach die sog. EU-Luftqualitätsrichtlinie 2008/50/EG umsetzen muss, „da haben wir keine Wahl“.
Hintergrund: Der Richtlinie nach beträgt etwa der Grenzwert für Feinstaub 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und darf maximal an 35 Tagen im Jahr überschritten werden. Bei Überschreitung ist die Aufstellung eines Luftreinhalteplans vorgeschrieben. „Da wir in Siegen auf unseren Verkehrsbändern ihren Tal- und Kessellagen die Grenzwerte regelmäßig überschritten haben, mussten wir im Jahr 2008 einen Luftreinhalteplan erstellen, der seit Ende Januar 2009 in Kraft ist“, so Kraft. So dürfen z. B. keine Lkw über 3,5 Tonnen – bis auf Lieferverkehre und Linienbusse – mehr auf der Sandstraße fahren, Ampelschaltungen sind zur Verbesserung des Verkehrsflusses optimiert worden, das Thema Parkleitsystem ist im vergangenen Jahr endlich angegangen worden. Kraft: „Doch es hat alles nichts genutzt, unsere Messpunkte – zwei Passiv-Sammler, die an Verkehrsschildern an der Sand- bzw. an der Frankfurter Straße angebracht sind – liefern noch immer kein anderes Schadstoffbelastungsbild“."

Quelle: Siegener Zeitung

Foto "Kochs Ecke" in Siegen:
 Quelle: Siegener Zeitung 

Auch die Unterstützung und der zügige Ausbau des Fahrradverkehrs könnte in Siegen einen Beitrag zu mehr sauberer Luft leisten. Aber schaut man sich mal "die" Kreuzung in Siegen etwas näher an, so erkennt man recht schnell, dass das Fahrrad hier komplett unerwünscht ist. 

Das katastrophale Abschneiden von Siegen bei der diesjährigen Auswertung des Fahrradklimatestes kann man an dieser oben dargestellten Kreuzung festmachen. "Fahrradfahrer in Siegen unerwünscht !!!"  

Die nächste Großchance mit der Neugestaltung des "Siegener Mitte" sollte man nicht verpassen und so gerade dem umweltfreundlichsten Verkehrsmittel mehr Chancen einzuräumen, doch auch ein Teil des Siegener Verkehrs zu werden. 

Fördern statt verbieten !

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