Montag, 22. September 2008

Kreis Unna soll offiziell fahrradfreundlich werden


















"Kreis Unna. (PK) Der Kreis Unna soll Mitglied in der „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in NRW“ werden. Darauf verständigte sich der Ausschuss für Planung und Verkehr unter Vorsitz von Brigitte Cziehso (SPD).
Der Entscheidung vorangegangen waren Diskussionen über inhaltliche Feinheiten in den Anträgen der SPD und der CDU und unterschiedliche Prioritätensetzungen. Einigkeit bestand schließlich darüber, dass eine Bestandsanalyse und eine sich daraus ergebende Verbesserung des Radwegenetzes realisiert werden soll. Dabei soll nicht nur der alltägliche Radverkehr, auf den die CDU abhob, sondern auch der Aspekt des Radtourismus, den die SPD unterstrich, im Blick behalten werden.
Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation, Constanze Rauert, Fon 02303 27-1013, Mail: constanze.rauert@kreis-unna.de"

Quelle: http://www.nationaler-radverkehrsplan.de/neuigkeiten/news.php?id=2327

Wenn ich solche Meldungen lese, frage ich mich immer: "...wo lebe ich eigentlich...". "Siegen, Provinz voll Leben", "Siegen pulsiert" .... aber wo bloß ???? Zumindest nicht auf meinen 34km Radweg die ich tagtäglich zurücklege. Alle meine Bemühungen sind bisher im Sande verlaufen. Es gibt Themen, die vielleicht auch berechtigt eine größere Aufmerksamkeit verdienen. Aber warum das Thema "Radfahren", was nachweislich umweltschonend, gesundheitsfördernd und preiswert ist, so gut wie kein öffentliches Interesse in Siegen weckt, macht mich schon ein wenig ratlos und auch mutlos. In anderen Städten wird innerstädtisch massiv eine neue Radkultur entwickelt. Man schafft dort Angebote, die sehr schnell und vielfältig angenommen werden. In Siegen werden Fahrräder aus innerstädtischen Zonen verdrängt, während sich dort jedoch gleichzeitig ein Diesel - und Krachmonster namens "Hübbelbummler" im Halbstundentakt einen Weg durch die Fußgängerzone in Richtung Oberstadt erkämpft. Warum macht man es nicht von Anfang an richtig und setzt auf dieser Strecke auf einen unweltfreundlichen, leisen Elektrobus, statt auf diesen stinkenden und lauten Krachschläger. Aber was will man von einem privatisierten Verkehrunternehmen VWS erwarten, die seit Übernahme der Verkehrsbetriebe nur den Ausbau profitabler Strecken forciert und Randzonen aus dem Fahrplan streicht. Neben dem Raubbau in diesem Sektor des öffentlichen Nahverkehr (der nur noch auf wenigen Linien diesen Namen verdient) schlägt die Stadt mit einem nichtunterstützten Langsamverkehr in die gleiche Kerbe. Wenn schon kein Angebot seitens der Stadt Siegen geschaffen wird um seine Bürger zu begeistern, sollte sich vielleicht die Bevölkerung selbst bei seinen gewählten Vertretern in Erinnerung rufen und deutliche Forderungen stellen.

Einer alleine kann jedoch nichts bewirken. Es geht nur wenn viele das gleiche Ziel verfolgen. Ein Beispiel: Weshalb investiert inzwischen ein Monopolstromversorger wie RWE in einem großem Umfang in die regenerative Energiegewinnung??? Weil hunderttausende Kunden den Wechsel nach z.B. Lichtblick gewählt haben und so ihrer Meinung Gewicht verschafft haben. Ein Beispiel unter vielen...

Siegen kann auch fahrradfreundlich werden. Aber dazu muss auch die Bevölkerung dies wollen und eine entsprechender Infrastruktur von den Verantwortlichen einfordern.

Wir sehen und hören uns !!!

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